Freitag, Oktober 06, 2006

Mari Jungstedt: Näher als du denkst

Kurze Kapitel und ein flüssiger Schreibstil - kurzweilig! Nicht gerade ein Prädikat für einen guten Krimi. Zumal den beiden aus Mari Jungstedts ersten Buch (Den du nicht siehst) bekannten Nebenfiguren Emma und Johann so viel Raum gewidmet wird, dass der eigentliche Kriminalfall zum Nebenschauplatz wird.
Die zwei parallelen Erzählstränge um die Opfer hingegen wirken konstruiert. Zwar entwickelt sich hier am Ende eine überraschende Dynamik, wenn die beiden Morde mehr oder weniger zusammen geflickt werden, weil man das Verbindungsglied gefunden hat und eine bis dato vollkommen unscheinbare Person in der Story als Mörder präsentiert wird, doch glaubwürdiger wird die Geschichte damit auch nicht.
So realistisch es auch ist, dass der Typ des Unauffälligen sich als Monster entpuppt, im Buch leidet diese Entdeckung zugunsten allerlei Nebensächlichkeiten. Alle Indizien werden hier erst am Ende des Buches in wenigen Worten zusammengefasst. Damit beraubt man den Krimi-Leser aber um das eigentliche Vergnügen.


lg Miss Marple

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